So Entscheidungen treffen ist wirklich was doofes. Egal ob ihr es zuhause irgendwie nicht gut habt, ob ihr über das Einschläfern lassen eures Katers entscheiden sollt, oder ob eure Beziehung euch nicht glücklich macht - soll es ja auch geben - immer muss man irgendeine Entscheidung treffen. Und im Idealfall sogar nicht nur irgendeine, sondern eine die sowas wie die richtige ist. Die "richtige" Entscheidung passt einem dabei oftmals nicht - man denke nur daran, seinen geliebten Kater einschläfern zu lassen, dann ist er tot, TOT, einfach nie wieder lebendig. Tot eben. Und ihr werdet nie wieder sein miezmiez oder sein fauchfauch hören, wenn ihr nach Hause kommt. Er wird nie wieder an eurer Tür kratzen und euch niemals mehr erschrecken, wenn er auf einmal aus dem Dunkel auf euch zugesprungen kommt. Und streicheln werdet ihr ihn auch nicht mehr... aber wenn euer Kater nur noch Schmerzen leidet und sowieso kein beneidenswertes Leben mehr führt, ist diese Entscheidung, so falsch sie auch erscheinen mag, die Richtige. Weil man eben nicht nur an sich selbst denken darf, sondern auch die Folgen für Andere bedenken muss, selbst wenn die Folgen für dich selbst dann eben echt scheiße sind.
Und ja, ich wechsle ab jetzt ins du.
Nimmt man mal eine andere Situation, zum Beispiel hat man es zuhause echt nicht wirklich schön. Man hat es nicht schlecht, aber es könnte auch wesentlich besser sein. So ist es hier. Also ich hab jetzt keine Eltern die mich schlagen oder so, oder an Alkoholsucht erkrankt sind. Aber wirklich schön ist es eben auch nicht, wenn dein täglicher Alltag an psychologische Kriegsführung grenzt.
Jetzt stell dir mal vor... du hast ne Freundin. So ne richtig tolle, für die du bis ans Ende der Welt und weiter gehen würdest, damit sie glücklich ist. Okay. Und jetzt stell dir vor, ihr seht euch in der Woche nur zwei Tage. Gibt natürlich auch welche die sich noch seltener sehen... Fernbeziehung und so. Stell ich mir schlimm vor. Aber das ist was anderes, ich schweife ab. Und dann stell dir vor, du liebst sie so unglaublich viel und episch und aaah, willst eben einfach nur bei ihr sein. Beziehungsweise, bei deinem Freund, wenn du ein Mädchen bist.
Wenn du ein Typ bist und deinen Freund vermisst, verschwinde. Ich mein's ernst, Schwule haben hier nichts verloren. Raus, bei Poseidons Dreizack!
Okay, weiter. Du hast also dieses Mädchen, das alles für dich ist. Und dann willst du Weihnachten mit ihr feiern, also bei ihr zuhause. Weil du dich dort möglicherweise auch wohler und willkommener fühlst als in deinem Zuhause. So weit, so gut, Sowjet. Und deine Eltern, oder deine Mutter, sagt "mach doch." Gut, dann sagst du deiner Freundin natürlich auch, dass du an Weihnachten kannst und sie freut sich und du freust dich und eigentlich könntest du gar ned glücklicher sein. Aber dann auf einmal fängt deine Mutter an, dir ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn du an Weihnachten (am 24.) ned zuhause bist. Mit allen Mitteln, egal ob's durch Rumschreien, beschimpfen als undankbar und sonstwas, oder irgendwas anderes ist. Dann musst du auch eine Entscheidung treffen.
Gehst du an Weihnachten endlich mal zu deiner Freundin, was du schon letztes Jahr aus Rücksicht ned gemacht hast? Und bist mit ihr zusammen episch glücklich, nimmst aber dafür in Kauf, dass die letzten Monate, die du zuhause wohnst, wahrscheinlich so ziemlich die Hölle sein werden?
Oder bleibst du zuhause, bei deiner Mutter? Bist du lieber unglücklich an Weihnachten und noch viel mehr, lässt du zu, dass deine Freundin das auch ist? Was würdest du tun?
Da merkt man mal wieder, was für eine Bitch, was für eine Bitch Entscheidungen treffen ist...
suicidalhorizon
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