R E C E N T

Kirschblütenfrost

Viel zu lange, und doch erst einen Moment, ist sie bereits auf dieser Suche. Auf dieser Suche nach einem nicht ganz greifbaren Etwas, das si...

8/09/2012

Ein Thema zum Kot(z)en: Die heutige EMO-SZENE


J

Darf ich vorstellen: das ist Randolph Hickler, aber ihr könnt ihn Randolph nennen. Randolph ist mein neuer Assistent und erklärt geistig zurückgebliebenen Menschen die Dinge, für die ich keinen Nerv habe.

Emo-Szene bei ihrer Gründung: eine Gruppe von Anhängern emotionaler Hardcore-Musik, sogenanntem Emocore. Emocore zeichnet(e) sich aus durch geschriene Parts, in Abwechslung mit meist ruhig gesprochenen oder schon beinahe weinend vorgetragenen Abschnitten. Die Themen waren oftmals persönlich und auch oft sehr traurig, generell waren sie emotional.
Deswegen nannte man das ganze eben emotional Hardcore oder Emocore.
Mittlerweile sind leider kaum noch anständige oder "richtige" Emocore-Bands vorhanden und der Emo-Begriff hat ein viel breiteres Spektrum erreicht. Nicht nur, dass sich jetzt irgendwelche 12-jährigen Kinder die Haare ins Gesicht wachsen lassen und dann behaupten, sie seien "emo", einfach weil sie anders sein wollen, ohne zu wissen, was "emo" sein eigentlich bedeutet.

Nein, "emo" sein hat nichts mit schminken zu tun, Kinder.
Nein, "emo" sein hat auch nichts mit ritzen zu tun, Kinder.
Nein, auch mit Silverstein hat "emo" sein nichts zu tun, Kinder.
Und nein, auch den ganzen Tag weinen hat mit "emo" sein nichts zu tun.

Randolph hat Recht. Anhänger der Emo-Szene nahmen sich zwar oft die Sänger ihrer Lieblingsbands oder generell die Sänger irgendwelcher Emocore-Bands als Vorbild und übernahmen deren Kleidungsstil - was ziemlich normal sein kann, wenn man jemanden toll findet.
Randolph hat auch damit Recht, dass ritzen und weinen nichts mit "emo sein" zu tun hat! Emos stehen zwar zu ihren Gefühlen und zeigen diese in der Regel auch offen (jedenfalls war das mal so, bevor der Grundgedanke der Szene von irgendwelchen 13-jährigen Mädchen ruiniert wurde, die ihre Tage nicht kriegen wollten), trotzdem hat das nicht unbedingt was mit weinen zu tun! Sie heucheln dir lediglich nichts vor, wenn du sie total desinteressiert fragst "na, wie geht's dir?" Wenn es ihnen schlecht geht werden sie sagen "schlecht", und wenn es ihnen gut geht - dann sagen sie "gut"!
Silverstein hat mit "emo sein" ungefähr soviel zu tun wie Adolf Hitler mit den thailändischen Reisbauern oder der Vatikan mit irgendeiner Art von vernünftigem Menschenverstand.

Aus der Emo-Szene ist eine Horde ahnungs- und anusloser Kinder geworden, die allesamt Blood on the Dancefloor lieben zu scheinen. Wenn man diesen ganzen wandelnden Darmspasmen in diesem Forum glauben kann - jeder zweite fliegt da auf BOTDF - einer Band, die mit emotional Hardcore ebenfalls wieder soviel zu tun hat wie Frankreich mit militärischer Stärke oder ein Konzentrationslager mit einem gemütlichen Hotel.

Was folgern wir daraus, Kinder?
Die eigentliche Emo-Szene ist so gut wie tot. Ich sage nicht, dass ich das traurig finde. Nur traurig finde ich den Wandel. Von einer ehrlichen Szene voller Leute, die gute Musik mochten, zu einem Haufen bunt geschminkter Inzestschweinereien, die anders sein wollen. In diesem Sinne
DSCHIHAD!

suicidalhorizon / Randolph Hickler

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