R E C E N T

Kirschblütenfrost

Viel zu lange, und doch erst einen Moment, ist sie bereits auf dieser Suche. Auf dieser Suche nach einem nicht ganz greifbaren Etwas, das si...

6/25/2013

Dieser Post heißt

Wem schulden wir eigentlich was? Schulden wir irgendjemandem außer uns selbst überhaupt was? Wie sieht das aus? Was mich angeht, ich möchte zumindest meinen Vater stolz machen. Generell meine Eltern, aber speziell meinen Vater. Ich weiß gar nicht warum. Warum ich speziell ihn stolz machen möchte. Auf jeden Fall will ich aber, dass er irgendwann auf mich zeigen und sagen kann: "da. Meiner. Der hat was erreicht." Und damit mein ich nicht das Abitur schaffen oder sowas. Das ist auch schon was. Eine gute Grundlage. Aber Gott, wie viele Leute haben Abitur? Wie viele Leute haben sich mit Abitur schon vor den Zug geworfen? Studieren. Doktor machen. Das ist auch schon nett, das werde ich auch tun. Da wird die Zahl auch schon etwas kleiner. Aber ich hätte gern etwas noch besseres, besondereres. Etwas, das noch weniger weit verbreitet ist. Keinen Professor oder so. Etwas handfestes. Einen Grund, sich an mich zu erinnern. Wenn ich beispielsweise mal Kinder habe. Irgendwas, weswegen sie später mal an mich denken wenn ich tot bin und sich mit einem glücklichen Lächeln an den kaputten Spasti erinnern können, der ihr Vater war. Ich denke jetzt schon immer mit nem Lächeln an meinen, einfach weil er der Beste ist, den ich mir vorstellen könnte.
Aber sind wir jemandem was schuldig? Irgendwie würde ich sagen ja, irgendwie aber auch nein. Meiner Meinung nach sind wir es vor allem uns selbst schuldig, etwas aus uns zu machen, auf das wir zufrieden zeigen und von dem wir sagen können: "da. Ich. Hab erreicht, was ich wollte." Und uns dabei ausnahmsweise mal nicht selbst belügen. Keinen Kompromiss eingehen mit uns selbst, mit irgendnem Karma oder so einer Pseudoinstanz. Wir sind es uns selber schuldig, unsere Ziele zu erreichen. Denn Niemand kann uns so fertig machen wie wir selber. Niemand. Und wenn wir dann nicht erreichen, wovon wir träumen... zwingen wir uns nur unseren eigenen mangelnden Respekt auf. Wie soll uns dann jemand anders respektieren oder bewundern? Durch das Konzept der matrizentrischen Liebe? Die mütterliche, bedingungslose Liebe, welche von Luther selbst aus der Kirche verbannt und als obsolet an den Pranger gestellt wurde? Durch eine Liebe, die mit Gnade und Barmherzigkeit gleichzusetzen ist? Gibt sicherlich Menschen, für die das was ist. Für mich jedenfalls nicht. Ich will keine Gnade. Keine Barmherzigkeit. Kein Mitleid. Ich bin nicht bereit, matrizentrische Liebe zu verteilen, und will somit auch keine empfangen. Ich möchte mir Liebe verdienen, im Sinne der patrizentrischen Liebe, welche mit Gerechtigkeit gleichzusetzen ist. Matrizentrische Gefühle kann und wird wohl jedes Elternteil für sein/e Kind/er hegen und das ist auch gut so. Jedoch sollte auch dies meiner Meinung nach nicht blind geschehen, ein gewisser patrizentrischer Anteil sollte stets vorhanden sein. Und wenn wir uns nicht selbst zumindest ein bisschen patrizentrisch lieben (d.h. mit dem Gedanken, dass wir diese Liebe verdienen, nur um's nochmal ventiliert zu haben), wie soll dann jemand sonst und patrizentrisch oder sogar matrizentrisch lieben, oder uns respektieren oder sonst überhaupt irgendwie positiv empfangen? Ist meiner Meinung nach nicht möglich. Irgendjemand muss ja den Anfang machen. Und da auch jeder irgendwo den Anfang machen muss, warum nicht jeder gleich bei sich selbst? Schafft gute Voraussetzungen für andere.

suicidalhoerizon

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen