R E C E N T

Kirschblütenfrost

Viel zu lange, und doch erst einen Moment, ist sie bereits auf dieser Suche. Auf dieser Suche nach einem nicht ganz greifbaren Etwas, das si...

7/15/2013

Oh, Garnspende!

Wer kennt es nicht: man ist fröhlich am stricken, häkeln, oder sonstwas tun und auf einmal geht einem das Garn aus. In der verzweifelten Situation wird man von Panik gepackt und weiß oft nicht, was man tun soll. Jedoch wird einem bewusst: es gibt die Stiftung "Oh, Garnspende!", welche vor allem das präferierte und alt manufaktive O-Garn Verstorbener sammelt und an jüngere, bedürftigere Häkler und Stricker weiterreicht.
Oder so ähnlich.
Das Adjektiv manufaktiv habe ich mir übrigens gerade ausgedacht, wär es jemandem aufgefallen? Nunja, aber zum Thema. Immer häufiger wird heutzutage eine Organspende nötig, und dementsprechend müssen Organspenden dann natürlich auch dem Volk schmackhaft gemacht werden. Hab jetzt zum ersten Mal einen Brief von meiner Krankenkasse, welche nicht beim Namen genannt werden möchte, bekommen...
...eigentlich seh ich mich ja versucht, euch den Namen zu sagen...
...aber sie wollen es nicht....
...DAK.
...ich hasse mich, fuck my life.

Nunja. Ich bekam einen Flyer oder ein Flugblatt oder einfach einen gottverdammten Brief, in welchem eben für jene Organspendeaktionen geplant wurde, welche für das menschliche Auge ja immer etwas dubios und nur semipermeabel durchsichtig sind. Ich hab mir diesen Flyer mit einer Aufmerksamkeit und Konzentration durchgelesen, die sich kaum in Worte fassen lässt, da sie... so niedrig war. Jedoch hab ich mich dazu entschlossen, mich für Organspende einzutragen. Sollte ich sterben - und das werde ich früher oder später, mit starker Tendenz zu früher - was soll ich dann noch mit meinen teilweise funktionsfähigen Organen? Warum sollten diese nicht noch jemandem von Nutzen sein? Ich finde es eigentlich ein bisschen mies, sich einfach mal aus Prinzip oder so gegen sowas zu stellen. So sehr ich auch meinen Glauben in die Menschheit durch Videos von Morden, Vergewaltigungen und toten Babys in Mülltonnen verloren habe, so sehr ich die Menschheit auch verabscheue, so gibt es trotzdem noch einige Menschen und Momente, die mich eine gewisse Solidarität spüren lassen. Beispielsweise meine wunderbare Freundin. Auch wenn diese arabischen Extremisten meinen, irgendnem Kerl die Leiche schänden zu müssen, verurteilt sie das ja noch lange nicht. Oder meine lieben Freunde wie Thomas. Oder Markus von His Statue Falls, der auch einer der nettesten Typen ist, die ich kenne. Also wirklich einer der allernettesten Menschen die ich jemals "kennenlernen" durfte, in diesem Fall zwar nur über facebook aber naja. Kommt noch. Hoffentlich! Und sollte der unaussprechlich unwahrscheinliche Fall eintreten, dass mal einer meiner Freunde eines meiner Organe gebrauchen könnte und ich mich nicht bereit erklärt habe, zu spenden, würd ich mir ja vollkommen (zurecht) in den Anus treten. Also: ich werde Organspender... vielleicht. Aber ich werd zumindest mal meine Zustimmung zu dem Mist geben.

suicidalhorizon

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