Tut mir wirklich leid, normal mach ich das ja nicht, aber da meine Motivation gestern dermaßen Richtung Endstille, Ebbe oder sonstwas abschüssiges bzw endgültiges ging, dachtsch mir nur so "noe, wenn du keine Lust mehr hast kommt sowieso nüx vernünftiges bei rum, machs eben morgen".
Falls du den ersten Teil nicht gelesen haben solltest, dann findest du ihn hier nicht verlinkt.
Ich bin zwar nicht dermaßen deutlich auf Beispiele eingegangen, wie ich es sonst ab und an mal zu tun vermag, jedoch denke ich doch, dass meine Aussageabsicht einigermaßen angekommen ist. Korrekte Verwendung von Satzzeichen, zumindest von . , löst mittlerweile einen globalen Strom der Verwirrung aus, und ich denke, dass die Ursache in der sich stetig (leider degenerativ) wandelnden Kommunikation liegt. Im Internet kann jeder mit jedem binnen Sekunden kommunizieren; es ist wie eine riesige Senffabrik, da einfach jeder überall seinen Senf dazugeben und so tun kann, als würde er da hingehören. Ich erinnere mich an einen gewissen YouTuber, der sich in einem seiner Videos mal darüber auslies, dass ein großer Teil der YouTube-Nutzer seine Rechtschreibung und Grammatik in den Kommentaren einfach mal abschafft und dann auf dumme Anmachkommentare behauptet "eysch bin Liggasthenigger, alda!"
Klar, ist halt auch viel einfacher als sich einfach mal Mühe zu geben. Mal was zu korrigieren, mal was auszuformulieren, generell mal vor dem schreiben länger als vier Sekunden über das nachzudenken, was man da fabrizieren will. Ist aber schon klar, das tut nicht jeder gerne, auch wenn das einer Person wie mir extrem unverständlich ist. Und somit sind 2/4 aller deutschen Jugendlichen plötzlich Legastheniker.
Ein weiteres Viertel davon begnügt sich damit, zu behaupten, es sei ja nur das Internet, da wäre es ja egal wie man sich präsentiert, bitte was? Im Internet präsentiert ihr euch potenziell vor der gesamten scheiß Welt, ihr grenzdebilen Yoghurtbecher. Und ja, auch ich präsentiere mich hier potenziell vor jedem als Tourette-Spasti, der stets schnell dabei ist, andere zu verurteilen. Und ich kann mir vorstellen, dass mich einige Fremdlinge, die sich hierher verirren, auch genauso einschätzen. Ist mir aber halt egal, ich kritisiere gerne, bin da auch zu mir selbst nicht harmloser, und ich liebe Sarkasmus, Zynismus, bin ein Freund von Hyperbeln und verdammt nochmal von gottverdammten SATZZEICHEN.
Die Degeneration setzt sich natürlich über soziale Netzwerke fort; ich erwähnte mal, dass ich z.B. facebook für eine Art Kühlschrank halte, bzw es von vielen, mir (leider) nicht ausgeschlossen, so genutzt wird: man hat eben nichts zu tun, geht drauf, schaut ob was neues drin ist, und geht wieder raus. Und in vielen Fällen ist dann eben mal ne Nachricht da. Oder WhatsApp. Nachrichten quasi kostenlos dermaßen dahin sudeln zu können wird noch der Untergang dieser Sprache sein. Ist ja scheißegal, wenn man 34 mal verbessern muss, jede weitere geschickte Nachricht kostet ja genau so viel, nüx! Und mit der Zeit setzt dann der Gedanke ein "ach, XY wird schon wissen was ich damit meine".
Satzzeichen werden dann überflüssig gemacht, und auf einmal wundert man sich über ihre korrekte Verwendung mehr, als man sich mal über ihre inflationäre Nutzung ("!!!!!!!!!!11!!1!11elf") oder ihr komplettes Nichtvorhandensein ( ) gewundert hat.
Das macht mich ehrlich traurig. Arme Satzzeichen :/
suicidalhorizon
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