R E C E N T

Kirschblütenfrost

Viel zu lange, und doch erst einen Moment, ist sie bereits auf dieser Suche. Auf dieser Suche nach einem nicht ganz greifbaren Etwas, das si...

10/01/2013

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Oh Mann, den wollte ich schon ewig mal bringen :'D
Wie auch immer, _____.
Machen wa jetzt Lückentext hier oder was? Naja, wie gesagt: da ich mehrmals, was soviel bedeutet wie da ich ein mal gefragt wurde, was dieses (nur noch 9 Tage!) hinter Phobien und Spastiker zu suchen hat, hab ich mich dazu entschlossen, es auch einfach mal aufzuschreiben. Wie vielleicht dem ein oder anderen aufgefallen ist, ist der Post vom 2. September. Und 9 Tage später ist - hurra, der 11. September. Und der 11. September ist mein Zweitliebster Tag im Jahr, und wieso?
Nein, nicht weil da 3000 Millionen Menschen um's Leben kamen (oder irgendsowas in dem Dreh), aber es hängt entfernt damit zusammen. Nämlich einfach weil an diesem Tag den USA mal gezeigt wurde, dass sie verdammte Axt noch eins nicht das einzige Land auf der Welt sind. Dass sie nicht unverwundbar sind. Fuck the rest funktioniert nicht, America is the only country in the world ist obsolet. Verdammt, wieso gibt es. So. Viele. Amerikaner. Die denken. Dass ihr Land. Das großartigste. Beste. Tollste. Amerikanischste. Land. EVER. Ist!? Wieso?
Natürlich nicht alle, aber zu viele verdammt.
Und ja okay, der letzte Part stimmt auch... Amerika ist das amerikanischste Land.
Nichts in dem Land funktioniert. Gesundheitssystem. Toleranz maximal pigmentierter Mitbürger mit Attitüde. Anständige Waffengesetze. Irgendeine vertretbare Esskultur. Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Bisexuellen. Oder auch nur eine Art vorgeschürzte Akzeptanz denen gegenüber. Dass sie mal Rechte haben.
Halt so richtig. Wie Heteros eben. Landesweit. Is nich.
Ich versteh dieses Land nicht, dass macht keinen Sinn für mich. Die Bürger wehren sich vehement, trotz Amoklauf um Amoklauf, gegen die Durchsetzung von Obamas neuen Waffengesetzen. Die Republikaner wehren sich bitchig gegen die "Obamacare", die das Land mal wieder einigermaßen sinnvoll machen soll in Sachen gesundheitlicher Versorgung. Und wozu führt's? Wozu hat es heute geführt? Genau heute?
Die Regierung hat dicht gemacht, so sieht's aus! Sie dürfen kein Geld mehr ausgeben. Und das bekommen jetzt mindestens bis zum 16. Oktober erst mal ALLE Menschen zu spüren, nicht nur Amerikaner. Alle die dort sind. Touristen. Terroristen. Auch wenn es bei letzteren nicht schlimm ist. Freiheitsstatue, Central Park, alles ist verdammt nochmal zu, weil diese scheiß, sorry, aber diese scheiß Republikaner es nicht hinbekommen, mal einen Gedanken auch nur halbwegs zu Ende zu denken, oder auch mal was durchzuwinken, was ihnen nicht passt. Like what the fuck, excuse me, what is this shit? Da arbeiten die Demokraten unter Obama ewig lange an so'ner Gesundheitsreform, damit den kranken Menschen nicht direkt das Haus unter'm Hintern weggerobbt wird weil sie Schulden haben, und die meinen nur "nö."
Obama so "bitte", die so: "Nö."
Murica.
Um es nochmal klar ventiliert zu haben: ich kenne einige Amerikaner, einige von ihnen finden das Land auch zum Kotzen. Beispielsweise hatte mein Frumpel John letztens einen Autounfall. Und ja, nicht lachen weil da jetzt John steht und denken ich hätte mir den ausgedacht und sei einfach scheiße unkreativ, der heißt wirklich so. Wie dem auch sei, musste er ins Krankenhaus, und durch die Behandlung und den ganzen Mist hat er jetzt über 10.000 Dollar Schulden. Und das ist auch nix sonderlich privates, es steht auf seiner facebook-Seite und ich bin auch autorisiert, das als Exempel anzuführen.
Der Kerl ist letztens 21 geworden. Es war nicht mal ein sehr schlimmer Unfall. Hat eben grade so für Krankenhaus gereicht. Zehntausend Dollar. Find ich zum kotzen. Er natürlich auch.
Und wegen solchen Sachen freut es mich einfach, auch wenn es für den ein oder anderen unverständlich sein mag, dass den Amerikanern mal gezeigt wurde, dass es auch noch andere Länder gibt. Dass sie nicht dir Besten. Die Unantastbarsten. Sind.
Dass dabei so viele Menschen elendig krepieren mussten, ist nochmal ne ganz andere Sache, auch ich finde das schlimm. Ich war auch schon selbst an Ground Zero und es ist wirklich ein sehr komisches Gefühl, wenn man sich einen Ort angucken geht, an dem nichts ist. Und man sich noch daran erinnert, als da was war. Wenn man die Bilder der Zerstörung dieser Sache gesehen hat. Und sich das Leiden trotzdem noch nicht einmal im Ansatz vorstellen kann.
Das war echt ergreifend.
Ohne Todesopfer wäre das Ganze für mich wirkungsvoller gewesen und ich könnte mich mit absolut reinem Gewissen über das in-die-Schranken-gewiesen-werden der Amerikaner freuen. Ist aber nunmal nicht zu ändern.

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